Die Geschichte der Usener´s

Die evangelische Familie Usener stammt aus der Wetterau. Sie leitet Ihren Namen her von dem keltischen Wort Usa, d.h. der Bach. Die Usa, Use oder der Usbach entspringt auf dem Taunus und ergießt sich bei Friedberg in die Wetter.Der Name Usener, in alter Zeit auch Usiner geschrieben, gilt als einer der ältesten Familiennamen in Deutschland. Eine Verwandtschaft der hier behandelten Familie mit anderen gleichen Namens und Ursprungs läßt sich nicht nachweisen. Von dem Bach können eben viele, voneinander unabhängige Familien stammen. In Verbindung mit dem Wort Usa sind auch zu bringen die Namen: Usipetes, Usingen, Usenborn, Assenheim usw.

Die Usener waren einst Versallen der Solms. So erwarb1435 Tiele Usener von dem Grafen Johann von Solms den Fron- oder Edelhof zu Nonnenroth bei Schotten im Kreise Gießen und wurde mit demselben belehnt. 1437 hatte dieser Tiele Usener und sein Sohn Henne Irrungen mit dem Grafen von Solms, die laut Urkunde noch in demselben Jahr vor St. Ulrikentag beglichen wurde. Heinz Usener zu Lich verbürgte sich zugunsten seines Bruders für dessen Vollzug. Zeugen waren: Henne von Baldersheim und Adolf von Nordeck. 1583 brachte Graf Konrad von Solms-Braunfels dieses Gut Usenerhof an sich. Unter diesen Namen bestand es noch bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts. Um 1850 wurde es parzelliert. Wo einst die Gebäude standen befindet sich jetzt Gartenland.

Im 15. Jahrhundert lebte zu Schotten ein Pfarrer Johann Usener. In der "Geschichte der Hessen", Band 7, Seite 819 vom Jahre 1170 sagte der Verfasser Teuthorn: " Wir dürfen diesen Mann hir um so lieber anführen, als dessen Geschlecht bei uns noch blüht. Er eiferte vorzüglichgegen die Mißbräuche des Papsttums, die in Ansehnung der vielen Feiertage nur allzu sichtbar waren. Da dieser Mann solches mit vielem Mute unternahm, so suchte man alles hervor, um seinen Eifer zu ermüden. Die Maßregeln, die man desfalls traf (1458), waren so gut ausgedacht, das Usener sei Vorhaben aufgeben mußte, ohnerachtet er seinen früheren Gesinnungen jederzeit treu verblieb. Man muß in ihm einen der ersten Bekenner der evangelischen Wahrheit verehren, der die Schwachheit des Papsttums und dessen Irrtümer schon dermalen zu entlarven suchte, ehe Luther solche in ihrer Blöße darstellte."

Nach "Beiträge zur Hesischen Kirchengeschichte" (Ergänzungsband I des "Archivsfür hessische Geschichte und Altertumskunde"; Neue Folge) Band I, Heft I, Seite 95-100, lag Pfarrer Johann Usener in Streit mit seinen Pfarrkindern, die sich über zu strenge Bestrafung für Feiertagsentheiligungen beschwerten, während er über die Neigung der Gemeinde Feiertage nicht zu halten und über Lässigkeit in der Entrichtung von Gebühren klagte. Durch die erzbischöflichen Stadthalter zu Mainz wurde hierauf ein Schiedsgericht bestellt, das aus Hermann v. Riedesel, Ritter und Erbarschall von Hessen, und Dr. juris Hermann Rosenberg gebildet, am Montag nach Pfingsten 1458 tagte. Der  Streit wurde wie die vorhandene Urkunde bezeugt, ausgeglichen. Vergl.von Rommel und Rehm, Kirchgeschichte; Phillip der Großmütige, Gießen 1830, Teil I, Seite  127; Liebknecht, Disseratio hitoricotheologica ete.",Hofbibliothek Darmstadt; Merlee d Aubignee usw. Es beruht wohl auf einen Irrtum, wenn dieser Johan Usener als ein Vorläufer Luthers angesehen wurde. 1470 lebte ein Notarius  Siegfried Usener, Doktor der Rechte, zu Grünberg bei Gießen.

Ein anderer Siegfried Usener war um 1494 Pfarren zu Schotten.

1526 wird eines Pfarrer aus Schotten als Mitglies der Synode zu Homberg erwähnung getan

In der Praunheimer Gerichtslade befindet  sich ein von Notarius Heinrich Usener gefertigtes Instrument vom 25.5.1579

Während des Dreißigjährigen Krieges verarmte die Familie Usener vollständig, sie erholten sich aber im 18. Jahrhundert wieder.

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